Endoprothetik – Gelenkersatz

Was ist Endoprothetik?

Der Begriff Endoprothetik bezeichnet den Ersatz von Gelenken durch Implantate (Endoprothesen). Totalendoprothesen ersetzen das komplette Gelenk, Hemiendoprothesen nur Teile. Am häufigsten werden künstliche Gelenke in Hüfte und Knie eingesetzt. Gelenkersatz-Operationen gehören zu den Standards der orthopädischen Chirurgie, daher werden solche Operationen auch von kleineren orthopädischen Kliniken in hoher Qualität durchgeführt.

Für welche Gelenke gibt es künstlichen Ersatz?

Am häufigsten werden künstliche Hüft- und Kniegelenke in Deutschland ersetzt. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland laut Statista mehr als 243.000 Hüftprothesen und 193.000 künstliche Kniegelenke eingebaut. Schulter-, Hand- und Fußgelenke oder die Wirbelsäule werden weniger häufig mit Endoprothesen versorgt. Beim Ersatz des eigenen Gelenks spricht man von Primärendoprothetik. Die Begriffe Revisionsendoprothetik bzw. Wechselchirurgie verwendet man für Operationen, bei denen bereits vorhandene künstliche Gelenke ausgetauscht werden.

Bei welchen Erkrankungen werden künstliche Gelenke eingebaut?

Häufige Indikationen für den Einbau künstlicher Gelenke sind neben Unfällen vor allem degenerative Erkrankungen und Fehlstellungen. Die Implantation eines künstlichen Gelenks wird generell erst dann empfohlen, wenn alle nicht-operativen Therapien ausgeschöpft sind und Schmerzen bzw. Bewegungseinschränkungen mit konservativen Verfahren wie Schmerztherapie und Physiotherapie nicht ausreichend gelindert werden können.

Im individuellen Gespräch mit dem Patienten ermittelt der Arzt, wie groß die Beeinträchtigung durch die Erkrankung, den Verschleiß oder die Verletzung ist – vorausgesetzt, es handelt sich nicht um eine akute, unfallbedingte Verletzung, bei welcher der Patient nicht mehr ansprechbar ist. Zur Diagnosestellung erfolgt eine eingehende körperliche Untersuchung mit bildgebender Diagnostik wie Röntgen oder CT. Ist der Ersatz des eigenen Gelenks durch eine Endoprothese erforderlich kann, je nach individueller Befundlage, das komplette Gelenke oder auch nur Teile davon ersetzt werden.

Gründe für Hüft-Endoprothesen

Gründe für Knie-Endoprothesen

Gründe für Schulter-Endoprothesen

Welche Teile des Gelenks können durch Endoprothesen ersetzt werden?

Hüft-Endoprothetik

Das Hüftgelenk wird am häufigsten von allen Gelenken ersetzt. Je nach Schädigung des Gelenks wird entweder nur der Gelenkkopf ersetzt oder Gelenkkopf und Gelenkpfanne:

  • Totalendoprothese (Hüft-TEP, TEP, HTEP)
  • Hemiendoprothese (HEP) – Ersatz des Gelenkkopfs
  • Oberflächenersatzprothese (Hüftkappe, McKinn Prothese)
  • Revisionsendoprothetik der Hüfte

Künstlicher Gelenkersatz für das Knie

Kniegelenk-Schäden betreffen zumeist den Knorpel, den angrenzenden Oberschenkel- und Schienbeinknochen und manchmal auch die Kniescheibe. Je nach Alter und Ausmaß des Verschleißes werden größere oder kleinere Bereiche durch Prothesen ersetzt:

  • Vollprothese (Knie-TEP) – Oberflächenersatz von Oberschenkel und Unterschenkel
  • Schlittenendoprothese – Ersatz der Gelenkoberfläche auf der Innen- oder Außenseite
  • isolierter Kniescheibenersatz
  • Revisionsendoprothetik des Knies

Künstliche Schultergelenke

Modulare Schaft- und Fraktur-Prothesen der Schulter kommen zum Einsatz, wenn Gelenkflächen irreparabel geschädigt oder Funktionen erheblich eingeschränkt sind und mit konservativen Therapien nicht zufriedenstellend behandelt werden können:

  • Kappenprothesen (knochensparende Versorgung)
  • inverse Schulterprothesen

Wie werden Endoprothesen implantiert?

Viele operative Eingriffe können minimal-invasiv mithilfe der Schlüssellochchirurgie erfolgen. So entstehen lediglich kleine Narben und die Patienten sind schneller wieder mobil.

Knochenschonende Implantation

Einbau mit Knochenzement oder zementfrei

Woran erkennt man eine gute Klinik für Endoprothetik?

Im Internet finden Patienten eine Fülle an Portalen und Rankings, die Kliniken in ganz Deutschland bewerten. Wer nicht quer durchs Land fahren will, um sich operieren zu lassen und Wert auf eine gute Nachbetreuung und kompetente Ansprechpartner vor Ort legt, kann sich auch in einer kleineren, regionalen Klinik operieren lassen. Für ältere Menschen, die weniger mobil sind, ist das oft ein Vorteil. In der Endoprothetik-Sprechstunde bekommt man einen Eindruck von der Erfahrung der Operateure, der verwendeten OP-Techniken, Möglichkeiten der Nachbehandlung und kann seine Fragen stellen.

FAQ – Häufige Fragen an die Endoprothetik

Bei welchen Krankheiten implantiert man künstliche Gelenke?

Erhalten auch jüngere Patienten Gelenkersatz?

Woraus bestehen Implantate?

Wie lange halten künstliche Gelenke?

Welche Alternativen gibt es zu Endoprothesen?