Gebärmutterkrebs

Gebärmutterkrebs in 30 Sekunden

  • Gebärmutterkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen.
  • Besonders betroffen sind Patientinnen nach der Menopause.
  • Typische Symptome sind vaginale Blutungen, aber auch Ausfluss und Schmerzen.
  • Eine frühzeitige Diagnose geht oft mit einer guten Prognose einher.
  • Die Operation mit Entfernung von Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcken gilt als Standard.
  • Erweiterung/Alternativen sind Strahlentherapie, Chemotherapie und Hormontherapie.

Was ist Gebärmutterkrebs?

Als Gebärmutterkrebs (nicht zu verwechseln mit Gebärmutterhalskrebs) wird das sogenannte Endometriumkarzinom bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine bösartige Tumorerkrankung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium).

Wie häufig tritt Gebärmutterkrebs auf?

Die Erkrankung gilt als die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten erkrankt jährlich eine von 50 Frauen an einem Endometriumkarzinom, eine von 200 Erkrankten verstirbt daran.1 Betroffen sind überwiegend Frauen nach der Menopause. Bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung sind die Prognosen gut. Behandelt wird die Krebserkrankung der Gebärmutter in der Regel mittels Operation, Strahlen- und/oder Chemotherapie sowie Hormontherapie.

Wie entsteht Gebärmutterkrebs?

Im Inneren des Gebärmutterkörpers befindet sich eine Schleimhaut (Endometrium). Wenn die Zellen dieser Schleimhaut entarten, spricht man von einem Karzinom. Hierbei kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung der Schleimhautzellen, die auch in umliegendes Gewebe einwachsen können. Je weiter der Krebs fortschreitet, umso stärker kann er sich auch auf andere Teile der weiblichen Geschlechtsorgane, wie zum Beispiel die Eileiter oder den Gebärmutterhals, oder aber auch auf andere Körperorgane ausweiten.

 

Wie erkennt man Gebärmutterkrebs?

Die meisten Frauen, die von einem Tumor am Gebärmutterkörper betroffen sind, haben die Wechseljahre (Menopause) bereits hinter sich und befinden sich in der sogenannten Postmenopause. Das bedeutet, dass sie normalerweise keine Regelblutung mehr bekommen.

Vaginale Blutungen als wichtiges Symptom

Weitere Symptome: Schmerzen, Ausfluss

Welche Ursachen gibt es für Gebärmutterkrebs?

Einer der wichtigsten Faktoren, die eine Entstehung von Gebärmutterschleimhautkrebs begünstigenkönnen, ist das Hormon Östrogen.Dieses weibliche Geschlechtshormon produzieren Frauen sowohl in den Eierstöcken als auch im Fettgewebe (insbesonderenach der Menopause). Östrogen ist für das Wachstum derZellen in der Gebärmutterschleimhaut zuständig. Diese wiederum wird benötigt, damit sich die Eizelle nachder Befruchtung in der Gebärmutter einnisten kann. Bei einer dauerhaften Überversorgung mit Östrogen kann das Zellwachstum des Endometriums entarten, sodass sich ein Tumor ausbildet.

Frauenklinik Elbe Jeetzel

Höheres Risiko durch bestimmte Medikamente

Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Alter, Genetik

Wie wird ein Endometriumkarzinom diagnostiziert?

Wie auch bei Gebärmutterhalskrebs und anderen Tumoren gilt bei Gebärmutterkörperkrebs eine umso bessere Prognose für die Patientin je eher der Krebs entdeckt wird. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt sind deshalb genauso wichtig wie die zeitnahe Abklärung von Symptomen, wie zum Beispiel Blutungen nach der Menopause oder außerhalb des regulären Menstruationszyklus.

Ultraschalluntersuchung

Gebärmutterspiegelung und Biopsie

Welche Tumorarten gibt es bei Gebärmutterkrebs?

Um die optimale Behandlung der Erkrankung festzulegen, ist es wichtig, den Tumor in der Gebärmutter genauer zu bestimmen. Hierfür werden zwei Kategorien verwendet:

 

Typ-I-Karzinome

  • östrogenabhängige Tumorart
  • betrifft Großteil aller Karzinome der Gebärmutterschleimhaut
  • Patientinnen kurz nach der Menopause am häufigsten betroffen
  • meist gute Prognose

Typ-II-Karzinome

  • östrogenunabhängige Tumorart
  • seltene Form des Karzinoms
  • betrifft überwiegend Patientinnen ab 65 Jahren
  • ungünstigere Prognose als bei Typ 1

 

Weitere Differenzierung

Seit einigen Jahren wird immer stärker dazu übergangen, die groben Einteilungsstrukturen zu verfeinern. Das betrifft nicht nur die Diagnostik bei Gebärmutterkörperkrebs, sondern auch bei Gebärmutterhalskrebs, Nierenkrebs oder Lungenkrebs. Das Stichwort in diesem Zusammenhang lautet Tumormarker. Solche Tumormarker sowie weitere Biomarker erlauben eine noch präzisere Diagnose von Karzinomen, die wiederum eine individuellere und damit effektivere Behandlung ermöglichen.3

 

Wie wird Gebärmutterkrebs behandelt?

Nach der Diagnose Gebärmutterkörperkrebs ist schnelles Handeln gefragt, denn die Chancen für eine erfolgreiche Therapie sind umso besser, je niedriger das Stadium ist, in dem sich der Krebs befindet.

Behandlung nach Stadium der Erkrankung

Operation und Strahlentherapie

Chemotherapie

 

Gebärmutterkrebs: Wie sind die Heilungschancen?

Im Gegensatz zu vielen anderen Krebserkrankungen wird Gebärmutterschleimhautkrebs bei vielen Patientinnen in einem sehr frühen Stadium erkannt. So erfolgt die Diagnose bei deutlich über 60 Prozent aller Fälle im ersten Stadium (bei Patientinnen mit gültiger Stadienangabe). Zu diesem Zeitpunkt lässt sich der Tumor häufig gut operativ entfernen. Insgesamt liegt das relative 5-Jahres-Überleben in Deutschland bei 78 %4. Etwas ungünstiger sieht die Prognose bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Krebs in der Gebärmutter aus. Umso wichtiger ist es, bei Symptomen immer sofort einen Arzt aufzusuchen.

Woran erkennt man eine gute Klinik für ein Endometriumkarzinom?

Eine gute Klinik für ein Endometriumkarzinom sollte nicht nur über einen Fachbereich für gynäkologische Chirurgie verfügen, sondern sich auch speziell mit onkologisch-chirurgischen Eingriffen auskennen. Spezialisierte Kliniken mit erfahrenen Medizinern, die sich mit der Behandlung und Therapie von Gebärmutterschleimhautkrebs auskennen, müssen nicht groß sein, sollten aber über moderne Formen der Diagnostik und die entsprechende Expertise in den Bereichen Operation, Strahlen- und Chemotherapie verfügen. Gegebenenfalls bietet es sich an, Operation und Strahlen- bzw. Chemotherapie in unterschiedlichen, aber kooperierenden Kliniken durchzuführen.

Quellenliste

1 Zentrum für Krebsregisterdaten „Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom)“, Robert Koch-Institut, https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Gebaermutterkoerperkrebs/gebaermutterkoerperkrebs (Datum des Zugriffs: 28.08.2023)

2 DAZ Deutsche Apotheker Zeitung „Brustkrebs: Tamoxifen erhöht das Risiko für Endometriumkarzinome“, In: DAZ 2001, Nr. 10, S. 34, 04.03.2001, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2001/daz-10-2001/uid-351 (Datum des Zugriffs: 28.08.2023)

3 Krebsinformationsdienst „Molekulare Diagnostik: Personalisierte Krebsmedizin mithilfe von Biomarkern“ dkfz. Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gesellschaft, 21.01.2021, https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/molekulare-diagnostik/index.php (Datum des Zugriffs: 28.08.2023)

4 Robert Koch-Institut „Krebs in Deutschland für 2017/2018“, Geimeinsame Publikation des Zentraums für Krebsregisterdaten und der Gesellschaft der Epidemiologischen Krebsregister in Deutschland. E.V., 13. Ausgabe, S. 98, https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2021/kid_2021_c54_c55_gebaermutterkoerper.pdf?__blob=publicationFile (Datum des Zugriffs: 29.08.2023)